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 Matilda

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JaneDoe

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BeitragThema: Matilda   Matilda I_icon_minitimeSa Mai 15, 2010 10:18 pm

Ihr Lieben smile ,


als ich meine Dokumentenordner ausmistete bin ich auf einige ältere Werke gestoßen. So zum Beispiel dieses hier. Ursprünglich sollte es ein Gedicht werden, doch ich befand dieses Thema, diese Gedanken, Gefühle und Ängste dieses kleinen Mädchens als zu komplex, als dass ich es hätte in ein paar Zeilen verarbeiten können. Also wurde dieser Shortcut daraus.

Ich möchte euch nichts durch ellenlange Erklärungen und Rechtfertigungen nehmen, ihr sollt eure eigenen Schlüsse und Gefühle daraus ziehen können.


Titel: Matilda

Autor: JaneDoe

FSK: /

Genre: Shortcut

Rahmenhandlung: Michelles Verzweifelte Versuche ihrer Tochter beizubringen, dass ihr Papa jetzt "ein Engel ist"

Anmerkung: Diese Geschichte ist frei erfunden. Ich behaupte nicht mit der genaueren Handlung, den genaueren Hintergründen und Quellen vertraut zu sein, ich beziehe mich lediglich auf einige Orginal-Zitate.



Matilda

„Gute Nacht, mein Engel.“ Sie spürte, wie die Hand ihrer Mutter zaghaft über ihren Kopf strich. Mama lächelte im Licht des Nachtlichtes, welches sie immer brennen ließen, denn sie hatte Angst im Dunkeln. Sie hob ihre kleine Hand und reichte sie ihrer Mutter. „Gute Nacht, Mama.“ Ihre müden Augen brannten und ihre Mutter verschwamm im Dämmerlicht. Mama stand auf. Langsam federte das Bett nach oben. Sie deckte sie zu. Und dann gab sie ihr einen Kuss auf die Stirn. „Träum schön, Schatz.“ Sie kniff die Augen zusammen. Es war ein langer, schöner Tag gewesen. Sie hatten Kastanienblätter gesammelt um damit bunte Bilder zu kleben. „In unseren Träumen finden wir Lösungen auf all unsere Probleme!“ Das sagte Mama immer. Mama sagte viele Dinge. Viele wundervolle Dinge. Sie liebte Mama. Wieder kniff sie die Augen zusammen. Sie wusste oft nicht genau, was Mama meinte, wenn sie solche Dinge sagte. Mama war sehr klug. Sie konnte wunderbare Geschichten erzählen. Wenn sie nicht schlafen konnte sang Mama sie in den Schlaf. „Und morgen backen wir Plätzchen, ja?“ „Darf ich ganz viele Tannenbäume ausstechen?“ Sie hörte ihre Mutter lachen. Sie liebte Mamas Lachen. Es war so warm und es begleitete sie. Überall hin. Mama war immer da. Und sie liebte Mama... „Natürlich darfst du das.“ Sie lächelte zufrieden. Dann drehte sie sich um. Sie hatte den Kopf immer zur Tür gewandt, damit sie ihre Mama besser sehen konnte, wenn sie sie am nächsten Morgen weckte. Und durchs Fenster kamen Schatten, böse Schatten. Die Schatten begleiteten sie. Bis es morgen wurde. Sie sah ihre Mutter das Zimmer verlassen. Einen Spalt breit ließ sie die Tür auf, löschte das Licht im Flur und schaltete den Fernseher an. Leise, damit es sie nicht störte.

Sie schloss die Augen, öffnete sie jedoch bald wieder. War das ein Geräusch gewesen? Ein Geräusch von ihrem Fenster kommend? Sie sah, wie ihr Nachtlicht bunte Bilder an die Wand zauberte. Es machte sie glücklich. Viele Dinge machten sie glücklich. Auch Daddy. Auch wenn Daddy sie so lange nicht mehr besucht hatte. Sie hatte jeden Abend gewartet, dass er an ihr Bett kam, sie in den Arm nahm und ihr einen Kuss auf die Stirn gab- genau wie Mama. Und sie würde zu Mama schauen, die im Türrahmen stand und lächelte. Das war das Leben, an das sie sich noch erinnern konnte. Es war lange her. Sie war beinahe noch zu klein gewesen, um es bewusst zu erleben. Doch sie konnte sich erinnern. Irgendwann hatte Mama nicht mehr gelächelt und Daddy war auch nicht mehr so oft an ihr Bett gekommen. Stattdessen hatten er und Mama laut miteinander gesprochen. Irgendwann kam Daddy nur noch ganz selten, aber er blieb nicht bis zum Abendessen. Oft war sie auch bei Daddy gewesen. Sie liebte ihren Daddy und es machte sie traurig, dass er nun nicht mehr kam um sie zu sich zu holen, oder sie zu besuchen. Wenn sie aber bei ihm war, sagte er Sätze wie: "Du bist mein ein und alles." oder "Bald, Matilda, werden wir zusammen nach Australien reisen und du wirst den Ozean kennen lernen." Manchmal aber war sie sogar ein bisschen wütend auf ihn. Wieso ließ er sie so lange warten? Hatte sie ihn verärgert? Sie hatte ihn niemals verärgern wollen... und Mama auch nicht. „Wann kommt Daddy wieder?“, hatte sie gefragt und Mama hatte gesagt: „Daddy ist fort. Er kommt nie mehr zurück.“ Dann hatte sie zu weinen begonnen. Nie mehr, doch... wie lange war nie? Würde es etwa noch dauern bis er wieder da war? Oder stand er vielleicht sogar am nächsten Tag schon wieder an ihrem Bett? Gestern hatte sie einen Film gesehen. Gebannt hatte sie einer Familie zugeschaut, die glückseelig Weihnachten feiert. „Kommt Daddy zu Weihnachten nach Hause?“ Mama hatte sich umgedreht, den Christbaumschmuck aus der Hand gelegt, sie auf den Schoß genommen. „Hör zu mein Liebling. Daddy ist jetzt im Himmel. Er ist ein Engel.“ Sie hatte ihre Mutter mit großen Augen angeschaut. „Dann wird er mir eine Wolke schenken, Mami? Schenkt Daddy mir eine Wolke zu Weihnachten? Nur eine ganz kleine...“ Und Mamas Augen hatten sich wieder mit Tränen gefüllt aber diesmal wurde ihr Haar nicht nass. „Vielleicht...Daddy hat dir noch immer jeden Wunsch erfüllt.“ Mama hatte zu lächeln versucht. Da war sie glücklich gewesen.

Sie kauerte sich zusammen. Wieso war Daddy ein Engel? War er immer ein Engel gewesen? Hatte er nicht genug Spaß gehabt, ohne sie? Es war Zeit, dass er zurückkam und sie in den Arm nahm. Dann würde sie wieder lachen. Und sie würden Tannenbäume ausstechen, zusammen mit Mama. Er würde sie trösten wenn sie traurig war und ihr Geschichten erzählen. Sie liebte ihren Daddy doch. Wusste er das etwa nicht? Vielleicht kam er morgen wieder. Vielleicht war er dann wieder da. Vielleicht könnten sie Weihnachten zusammen feiern. Er bräuchte kein Geschenk dabei zu haben, nicht mal eine Wolke. Er würde ihr Geschenk sein, ihr schönstes wäre er. Sie lächelte. Nun schloss sie die Augen.

An Weihnachten geschahen schließlich immer schöne Dinge, davon hatte sie schon gehört. Dann würde sie Mama nicht mehr schluchzen hören, nachdem sie sie zu Bett gebracht hatte. Dann würde Daddy wiederkommen. Er hatte ihr gesagt: „Ich könnte dich nie verlassen, mein Engel!" Schon damals hatte sie nicht gewusst, was Daddy mit „nie“ gemeint hatte. Es war schon ein seltsames Wort. Vielleicht würde sie verstehen, irgendwann, irgendwann würde sie es begreifen. Und dann würde er, Daddy, zurückkehren, sie wusste es, denn sie liebte ihn doch...
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BeitragThema: Re: Matilda   Matilda I_icon_minitimeSo Mai 16, 2010 12:23 pm

Oh ist das traurig und wundervoll zart zugleich!

Ich habe wirklich tränengefüllte Augen bekommen. Diese Vorstellung eines so kleinen Mädchens und die Wahrnehmung hast du toll rübergebracht! Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr du dich in sowas hineinfühlen kannst und das dann so zum Ausdruck bringst..!

Danke dafür! bussi
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BeitragThema: Re: Matilda   Matilda I_icon_minitimeSo Mai 16, 2010 8:31 pm

Vielen, vielen Dank Lisa lovi

Du rettest gerade meinen Abend, wie du es schon so oft getan hast.

Es ist das größte Kompliment für mich zu hören, dass ich mit meinen Worten etwas transportieren konnte.

Ich danke Dir dafür. huhu
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BeitragThema: Re: Matilda   Matilda I_icon_minitimeSo Mai 16, 2010 10:58 pm

wunderschön. wirklich Smile gefällt mir sehr. einfach gut .

„Dann wird er mir eine Wolke schenken, Mami? Schenkt Daddy mir eine Wolke zu Weihnachten? Nur eine ganz kleine...“
richtig süß. Smile
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BeitragThema: Re: Matilda   Matilda I_icon_minitimeSa Mai 22, 2010 10:28 pm

Vielen, vielen Dank Liser. smile
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BeitragThema: Re: Matilda   Matilda I_icon_minitime

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